Schneeballsystem Hilfsbereitschaft

Wenn eine/r Gutes tut, tun andere es auch

Endlich mal eine gute Nachricht aus der Wissenschaft: "Gutmenschentum" steckt an! Wer anderen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft entgegenbringt, trägt dazu bei, dass auch andere großzügig werden, und zwar auch gegenüber ganz fremden Menschen. Dies fanden die Forscher James Fowler (Universität von Kalifornien, San Diego) und Nicholas Christakis (Harvard Medical School, Boston) in einem Experiment mit 240 ProbandInnen heraus.

Das Experiment

Der Versuchsaufbau bestand aus einem Spiel, bei dem Vierergruppen gebildet wurden und Geld bekamen, von dem ein bestimmter Prozentsatz in die Gruppenkassen eingezahlt werden sollte. Je mehr davon für die Gemeinschaft gespendet wurde, desto größer war auch der Anteil, den die Gruppen selbst ausgezahlt bekamen. Am Ende jeder Spielrunde wurde den anderen Gruppen mitgeteilt, wer wieviel gegeben hatte. In den nächsten Runden wurden die SpielerInnen neu zusammengesetzt, sodass sie sich mit ganz fremden Personen einigen mussten. Dabei stellte sich heraus, dass die SpielerInnen aus der "großzügigen" Gruppe ihr erlerntes Verhalten in die neuen Spielgemeinschaften mitnahmen und die anderen wie durch ein Schneeballsystem damit ansteckten.

Hilfsbereitschaft sicherte Überlebenschancen

Offenbar sind Menschen also nicht nur aus Gründen des guten Rufs oder der Revanche freundlich oder hilfsbereit, sondern praktizieren ihre Menschlichkeit auch gegenüber völlig Fremden. Die Forscher sehen darin einen Beweis dafür, dass die ansteckende Hilfsbereitschaft überhaupt erst Gruppenbildung unter Menschen ermöglichte, denn ohne diese Eigenschaft hätte die menschliche Spezies nicht überleben können.

"Unsere Arbeit in den vergangenen Jahren, die die genetische Basis unserer sozialen Netzwerke untersuchte, hat uns zu dem Schluss geführt, dass es einen grundlegenden Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und Güte gibt", erklärte Christakis. "Gute und wünschenswerte Eigenschaften wie Liebe und Freundlichkeit sind für menschliche soziale Netzwerke nicht nur erforderlich, um in der Umwelt zu bestehen, sondern sie breiten sich auch in solchen aus. Menschen bilden soziale Netzwerke, weil ein vernetztes Leben eindeutig Vorteile bringt."

Also: Tut Gutes und sprecht darüber, dann werden auch andere es euch nachmachen ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 10. März 2010