Joggen hilft beim Lernen

Eine lockere Laufeinheit nach dem Lernen könnte womöglich die Merkfähigkeit verbessern

Junge Frau beim Joggen

Dir raucht der Kopf und du weißt nicht, wie du das gerade Gelernte behalten sollst? Eine Studie, die im Fachmagazin Cognitive Systems Research veröffentlicht wurde, weiß Rat: lauf! In einem wissenschaftlichen Experiment der FH Oberösterreich konnten Schüler und Studenten, die sich unmittelbar nach einer Lernphase sportlich betätigten, ihre Merkfähigkeit verbessern. Computer spielen wirkte sich hingegen nachteilig aus.

Wer viel lernt, hat in der Regel das Bedürfnis, danach erstmal zu entspannen. Sich vor Computer, Fernseher oder die Spielkonsole zu setzen, mag vielleicht erholsam wirken, wirkt sich aber nicht unbedingt positiv auf das Gedächtnis aus – zumindest nicht so gut wie die Bewegung an der frischen Luft.

In der Studie sollten sich die 60 Teilnehmer zwischen 16 und 29 Jahren unterschiedliche Dinge merken, beispielsweise eine Route auf einer Stadtkarte oder deutsch-türkische Wortpaare. Die Forscher teilten sie dann in drei Gruppen ein: Eine Gruppe spielte am Computer Counter Strike, eine andere ging joggen und die Kontrollgruppe verbrachte Zeit draußen an der frischen Luft. Die Forscher verglichen dann, welche Gruppe nach der Pause am besten die zuvor gelernten Informationen behalten konnte. Das Ergebnis: Die Jogger schnitten am besten ab und konnten nach dem Laufen mehr Gelerntes wieder abrufen als vor der Sporteinheit. Die Kontrollgruppe schnitt leicht schlechter ab als zuvor und das Gedächtnis der Computerspieler verschlechterte sich deutlich.

Die Forscher vermuten, dass das Computer spielen psychischen Stress auslöst. Das Gehirn konzentriert sich zu sehr darauf, Bedrohungen aus dem Weg zu gehen und vergisst währenddessen das zuvor Gelernte. Physische Anstrengung hingegen scheint dem Gehirn auf die Sprünge zu helfen.

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Autorin / Autor: Redaktion (JH) - Stand: 20. Oktober 2016