Hass im Netz

Hate Speech ist zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem geworden

Sprechblase mit Schimpfwort

Das Internet ist eine der größten Errungenschaften unserer Zeit, ohne die ein Leben für die meisten Menschen mittlerweile völlig undenkbar ist. Doch in letzter Zeit wird das Internet auch immer häufiger für die Verbreitung von Hassbotschaften missbraucht. Beschimpfungen, Sexismus, Rassismus, Diskriminierung entfalten ihre unheilvolle Wirkung in zum Teil völlig enthemmten Kommentaren und Botschaften. Die Vorstellung, diese Menschen könnten auch nur ansatzweise ernst meinen, was sie in ihrem Hasskommentaren von sich geben, kann sehr beängstigend sein.

Eine aktuelle Forsa-Umfrage, die von der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) in Auftrag gegeben wurde, zeigt jetzt, wie stark solche Hasskommentare mittlerweile verbreitet sind.

In einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage wurden im Juni 2016 insgesamt 2.044 Bundesbürger ab 14 Jahren online befragt.
Zwei Drittel aller befragten Personen gaben an, bereits mit Hassbotschaften in sozialen Netzwerken, Internetforen oder Blogs konfrontiert worden zu sein. In der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen haben sogar 91 Prozent schon Erfahrungen mit Hass im Netz gemacht.

Hate Speech ist damit zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem geworden. Und das, obwohl die Gruppe derjenigen, die im Netz bereits schon hasserfüllte Kommentare geschrieben hat, laut den Umfragedaten lediglich ein Prozent umfasst.

Deutliche Unterschiede zeigen sich dabei, wie Menschen mit Hate Speech umgehen. Rund die Hälfte der befragten Personen gibt an, Hassbotschaften einfach zu ignorieren. Ein Drittel hat sich nach eigener Auskunft schon näher mit einem Hasskommentar beschäftigt, hat ihn gelesen, sich etwa das Profil des Verfassers angesehen oder mit anderen darüber gesprochen. Gemeldet haben einen Hasskommentar bei den entsprechenden Portalen 20 Prozent der Befragten.

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 27. Juni 2016