Schnellquatscher bevorzugt?

Bewerbungsstudie: Langsamsprecher wirken ängstlich

Wer langsam spricht, macht einen ängstlichen Eindruck. Und wer ängstlich wirkt, schneidet im Bewerbungsgespräch oft schlechter ab und vermasselt sich möglicherweise gute Chancen. Das zumindest vermuteten die Forscherinnnen Amanda R. Feiler und Deborah M. Powell von der kandadischen University of Guelph, die in einer Studie mit 125 vermeintlichen Bewerbungsgesprächen die Probe aufs Exempel machten. Testpersonen wurden dabei bei (vermeintlichen) Bewerbungsgesprächen gefilmt und anschließend wurde ausgewertet, wie sie wirkten und welche ihrer Verhaltensweisen für Zeichen von Ängstlichkeit gehalten werden und welche sich positiv auf den Gesamteindruck auswirken.

Bei der Auswertung zeigte sich, dass es zwei besonders wichtige Eigenschaften gibt, die in Bewerbungsgesprächen zu einer insgesamt positiven Bewertung führen: Selbstbewusstein und menschliche Wärme.

Einen ängstlichen Eindruck hinterlässt hingegen vor allem langsames Sprechen. Und Ängstlichkeit wiederum wird mit weniger Selbstbewusstsein und auch weniger zwischenmenschlicher Wärme in Verbindung gebracht. Andere nervöse Verhaltensweisen schienen hingegen keinen allzu negativen Eindruck zu hinterlassen, wenn ansonsten der Gesamteindruck stimmte.

Die Forscherinnen schlussfolgern, dass Bewerber_innen sich weniger darauf konzentrieren sollten, ihre nervösen Tics unter Kontrolle zu bringen, sondern lieber darauf achten sollten, freundlich zu sein, menschliche Wärme auszustrahlen und trotz aller Nervosität irgendwie selbstbewusst zu wirken.

Ob antrainiertes Schnellquatschen nun ein gelungenes Mittel ist, um selbstbewusster zu wirken, kann dieser Studie nicht entnommen werden ;-).

Der Artikel ist in der Fachzeitschrift "Journal of Business and Psychology" erschienen.

Quelle:

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 13. April 2015